Microtunnelbau

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Pilotrohr-Vortrieb

Der Pilotrohr-Vortrieb ist ein mehrstufiges Vortriebsverfahren. In der ersten Stufe wird ein Pilotrohrstrang durch Bodenverdrängung eingebracht. Die Vermessung erfolgt in der Systemachse mit einem Theodolit. Richtungsänderungen werden durch Drehung des Pilotrohres vom Startschacht aus vorgenommen.

Nachfolgend erfolgt der Vortrieb von Mantelrohren mittels Aufweitung durch Bodenentnahme bei gleichzeitigem Herauspressen der Pilotrohre in den Zielschacht. In der dritten Stufe wird dann das Mantelrohr mit dem Produktrohr in die Zielgrube gepresst und entnommen.

 

Anwendung

  • Nennweiten DN 150 mm – 200 mm
  • Haltungen bis 40 m
  • verdrängungsfähiges Lockergestein

 

 

Der Vortrieb erfolgt in drei Stufen

 

1. Ein steuerbares Pilotgestänge wird im Verdrängungsverfahren durch das Erdreich geschoben. Die Darstellung der Lage der Pilot-Spitze erfolgt über Monitor.

2. Die Aufweitungsstufe wird an das Pilotgestänge angekoppelt. Danach wird ein zwischengeschaltetes Stahlrohr bis zum Zielschacht vorgepresst. In den Stahlrohren befinden sich Schnecken, die den abgebauten Boden in den Startschacht abfördern

 

3.Über das Produktrohr werden die Stahlrohre in die Zielgrube hineingepresst und entnommen.

 

Die Steuerung

 

Das Pilotrohr wird durch einfache Drehung sehr genau ( Toleranz < 10 mm ) gesteuert. Die angeschrägte Pilotrohrspitze führt beim Vortrieb zu einer Auslenkung des Pilotrohres in Richtung der Spitze.

Im Startschacht werden auf einem Monitor die von der Kamera aufgenommene Pilotrohrspitze, die Sollachse sowie die Steuerrichtung, die die Abschrägung der Steuerspitze symbolisiert, angezeigt.
Durch drehen des Steuerzeigers in Richtung der Sollachse wird Abweichungen entgegengewirkt.
Dieses Steuerprinzip ist sehr leicht zu erlernen.

Pressbohr-Rohrvortrieb

Vortrieb von Mantel- oder Produktrohren bei gleichzeitigem Bodenabbau an der Ortsbrust durch einen Bohrkopf. Die Vermessung erfolgt mit einem Laserstrahl. Richtungsänderungen werden durch einen hydraulisch verschwenkbaren Steuerkopf ausgeführt. Die Bodenförderung erfolgt kontinuierlich mittels einer Förderschnecke. Bohrkopf und Förderschnecke werden in der Regel vom Startschacht oder von der Startbaugrube aus angetrieben. Der Anwendungsbereich erstreckt sich im Regelfall auf Rohraußendurchmesser bis 1300 mm und auf Vortriebslängen bis 100 m im Lockergestein. Bei bindigen Böden fester Konsistenz können der Abbau und die Förderung des Bodens durch Wasserzugabe an der Ortsbrust erleichtert werden. In wasserführenden Böden sind Zuatzmaßnahmen, z.B. Einsatz von Druckluft, erforderlich.

Der Vortriebcontainer wird über der Pressgrube oder direkt neben ihr aufgestellt. Auf diese Weise ist relativ witterungsunabhängiges Arbeiten – auch in Wintermonaten – auf der Baustelle möglich. Die Breite des Containers erlaubt in der Regel die Beschränkung der Baustelle auf einen Fahrstreifen, so dass der innerstädtische Verkehr relativ störungsfrei halbseitig oder per Ampel um die Baustellen geführt werden kann.

 

 

Schild-Rohrvortrieb

Vortrieb von Mantel- oder Produktrohren bei gleichzeitigem vollflächigen Bodenabbau an der mechanisch und flüssigkeitsgestützten Ortsbrust durch einen Bohrkopf. Die Vermessung erfolgt mit einem Laserstrahl. Richtungsänderungen werden durch einen hydraulisch verschwenkbaren Bohrkopf ausgeführt.

Die Bodenförderung erfolgt kontinuierlich in der Regel auf hydraulischem Wege. Der Antrieb des Bohrkopfes befindet sich im Vortriebsschild. Der Anwendungsbereich erstreckt sich im Regelfall auf Rohraußendurchmesser bis 1850 mm und je nach Nennweite auf Vortriebslängen bis 250 m im Locker- und Festgestein mit und ohne Grundwasser.

Die Bodenbeschaffenheit bestimmt den Einsatz des richtigen Schneidrades an der Bohrkopfspitze. Um die Vortriebsleistung zu optimieren, werden je nach Konsistenz und Steingrößen die nötigen Abbauwerkzeuge installiert. Ab DN 500 sind Bohrköpfe für Festgestein einsetzbar. Die unbedingt notwendigen Bodengutachten für Vortriebsarbeiten müssen gemäß der DIN 18319, VOB Teil C aufgestellt werden.