Sanierung

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Kurzrohr-Relining

Bei Kurzrohr-Relining wird nach ATV Merkblatt M 143, ein Rohr in einen vorhandenen Kanal eingezogen oder eingeschoben. Der Einbau erfolgt im Regelfall über die vorhandenen Schächte.
Es können grundsätzlich alle für Abwasser geeigneten Werkstoffe verwendet werden. Am häufigsten finden PEHD-, PP-, GFK-, PVC-U-, Stz-Rohre Anwendung.

Die Verbindungen der Kurzrohre bestehen im Regelfall aus einer Steckverbindung, die auch längskraftschlüssig ausgebildet sein kann.
Kurzrohr-Relining für Freispiegelleitungen ohne Tief- und Oberflächenarbeiten wird durch die Größe der vorhandenen Schächte und Schachteinstiege begrenzt.

Im Vorbereiten der zu sanierenden Leitungsabschnitte durch Hochdruckspülung ist eine Reinigung erforderlich. Die Leitung muss frei von Hindernissen und Ablagerungen sein. Dieser Zustand wird durch eine Kanalfernaugenuntersuchung kontrolliert. Alle Zuläufe sind exakt einzumessen und bei Beschädigungen vorzubehandeln.
Der Einbau des Inliners sollte von Fachfirmen mit überprüftem Personal vorgenommen werden.

Die einzubauenden Materialien sind bei Anlieferung zu prüfen und materialgerecht zu lagern. Während der Bauzeit ist die Vorflut des Kanals aufrechtzuerhalten und für die Ableitung des Abwassers der Seitenzuläufe ist zu sorgen.
Der verbleibende Ringraum zwischen DA-Inliner und DI-Kanal ist sorgfältig mit Dämmer zu verfüllen. Die Leitung ist dabei gegen Aufschwimmen und gegen Verformung zu sichern.

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten ist der Kanal zu reinigen und optisch zu inspizieren.
Die Gerinne der Revisionsschächte sind der Rohrleitung anzupassen.

 

 

Berstlining-Verfahren

Berstlining ist ein umweltschonendes, grabenloses Verfahren zur Erneuerung von Rohrleitungen in gleicher Trasse mittels dynamischer oder statischer Krafteinleitung. Mit einem Berstkörper wird das Altrohr zerstört und radial in das umgebende Erdreich soweit verdrängt, damit das neue Rohr in gleicher oder größerer Dimension unmittelbar eingezogen werden kann.

Für den Berst- und Einziehvorgang erfolgt die Krafteinleitung in Rohrlängsrichtung hydraulisch über geschraubte bzw. leiterartige, gesteckte Gestänge. Nach dem Einschieben des Gestänges in das Altrohr sowie durch das nachfolgende Zurückziehen des mit dem Berstgestänge verbundenen Berstkörpers wird das Altrohr zerstört. Gleichzeitig erfolgt dabei der Einzug des Neurohres.

Dieses statische Berstlining-Verfahren ist vorteilhaft in verdrängbaren Böden und bei Altrohren aus spröden und zähen Materialien.
Im Berstlining-Verfahren können generell alle Rohrmaterialien erneuert werden mit Ausnahme von statisch bewehrten Betonrohrleitungen. Altrohre aus zähen Materialien werden geschnitten und aufgeweitet. Altrohre aus spröden Materialien werden gebrochen und radial verdrängt.
Für den Rohreinzug im Berstlining-Verfahren eignen sich Schutzrohre und Medienrohre aus den Werkstoffen Polyethylen ( PE ), glasfaserverstärkter Kunststoff ( GFK ), Polyvinylchlorid ( PVC ), Polypropylen ( PP ), Stahl ( St ), Duktiles Gusseisen ( GGG ), Beton ( B ) und Steinzeug ( Stz ). Gute Erfahrungen liegen mit dem Einzug von Steinzeug- und Polymerbetonrohren vor.

Vor Beginn der Arbeit ist eine sorgfältige Arbeitsvorbereitung durchzuführen um festzustellen, welche Maßnahmen getroffen werden müssen, damit eine qualitätsgerechte Durchführung der Leistung ermöglicht wird.

Die eingesetzten Berstlining-Verfahren müssen so ausgeführt werden, dass die Rohre bzw. der Rohrstrang während des Einziehvorganges nicht überbeansprucht wird.

Alle Baugruben sind unter Berücksichtigung der gültigen Vorschriften, insbesondere der DIN 4124 „ Baugruben und Gräben; Böschungen, Arbeitsraumbreiten, Verbau “ herzustellen.
Die Länge der Startbaugrube beim Berstlining-Verfahren richtet sich nach den zulässigen Biegeradien der Rohre bzw. nach der Länge der einzelnen Rohre.

 

Stollensanierung

In Bergbaugebieten bestehen Stollen die teilweise mehrere hundert Jahre alt sind. Diese Stollen dienen zum Teil auch der Entwässerung.

Der ursprüngliche Zweck, der Zugang zum Bergwerk, ist entfallen. Die Entwässerung muss aber weiterhin bestehen bleiben. Eine Neugestaltung ist in einigen Fällen unumgänglich, da die baufälligen Stollen überbaut sind.

Die Sanierungsweise ist von vielen Faktoren abhängig, soll aber hier in wenigen Schritten einmal kurz aufgezeigt werden.

Arbeitsschritte:

  • Reinigen des Stollengewölbes in kurzen Abschnitten
  • Sichern des Gewölbes mit Spritzbeton
  • Reinigung der Stollensohle
  • Einbringen eines Vliesgewebes
  • Einbau einer Stahlbetonsohle
  • Einzug und Sicherung einer Vorflutleitung gegen Auftrieb
  • Sicherung der Leitung gegen Verformung
  • Verdämmern des Stollens
  • Prüfung der Rohrleitung